Meine Spinnräder

Ich habe es ja am Anfang nicht geglaubt.
ABER Spinnräder sind Herdentiere, sprich die Vermehren sich…irgendwie.
Ich konnte laufe meiner Wollkarriere bis jetzt mehrere Räder mein Eigen nennen und verschiedenste Ausprobieren.

Ein Delft, ein Leichtlein, Ashford Traveler, No Name Markte eigenbau und ein Lendrum.
Das Delft Rad ist wieder ausgezogen und hat ein schönes neues Zuhause bekommen.

Ich möchte hier kurz meine und meine Probe Räder vorstellen und ihre Vorteile und ja auch Nachteile aufzeigen.
Sie sollen ein wenig bei der Spinnradsuche helfen.
Doch bevor ich damit Anfange einige Grundlegenden Dinge die jeder Überlegen sollte WENN Er oder Sie ein Spinnrad kaufen möchte.
– Ich will das Rad sofort oder ich kann Warten
Tom Walter Räder haben z.b. eine lange Wartezeit. Bis jetzt sind aber alle Tom Walter Räder Besitzerinnen sehr glücklich mit ihren Rädern. Wenn Frau zu Ungeduldig ist dann lieber auf andere Marken umsteigen.

– Wie viel Geld will ich ausgeben?
Diese kann ich nicht beantworten, mus jeder für sich Entscheiden.
Spare ich und kaufe mir dafür mein Traumrad oder will ich sofort  Loslegen und gebe dafür weniger aus.
Oder habe ich schlecht weg nicht das Geld für ein teures Rad.

und als letzter Punkt….Probieren Probieren Probieren….wenn sich die Möglichkeit bietet, Probetretten! Nur so findet Spinner sein Rad.

Mein erstes Rad von Herrn Leichtlein
Ein Leichtlein Rad.
Herr Leichtlein ist ein älterer Herr welcher schon seit einigen Jahren Spinnräder baut. Das merkt man den Rädern an, hier steckt eine Lebenslange Erfahrung dahinter.
Diese Räder sind im klassischen Design gehalten, und troz alle dem mit ihren Verziehrungen schlicht und nicht überladen.
Für diese Räder gibt es verschiedenste Spulen:
– Mini Flachspule High Speed
– Normale Spule
– Große Spule
– Effektgarn ArtYarn Spule der Jubo Flyer (die neueste Spule)

In Holz gibt es die verschiedensten Ausführungen, Esche, Zwetschge, Essigbaum etc. je nach dem was Herr Leichtlein gerade vorrätig hat.
Die Räder gibt es nur als Einzeltritt-Rad und Bockrad!
Vorteile dieser Räder:
– Es gibt sie in unterschiedlichsten Vollholz Varianten und sind somit einzigartig
– Sie sind in der Regel sofort Lieferbar, keine Wartezeiten! Nachfragen ist jedoch unbedingt Notwendig!
In letzter Zeit gibt es auch hier Wartezeiten (Stand 2015)
– Effektgarn spinnen ist auch auf diesen Rädern möglich
– kaum einen Totpunkt beim Tretten
– extremst langsames Tretten (für Effektgarne wichtig!) ist auch möglich und wurde von mehreren Seiten bestätigt

Nachteile: Ja es gibt sie auch hier
– Es ist kein Reiserad sprich zusammenfalten ist nicht möglich Transport mit Auto und Anschnallen im Auto ist unumgänglich
– der ArtYarn Flyer ist auch wirklich der größte Flyer den dieses Rad hat. Ein NOCH größerer Flyer ist nicht möglich hier ist die Grenze des Möglichen bei diesem Rad erreicht.

Mein persönliches Fazit:
Wer ein Leichtlein Rad hat, gibt es nicht mehr her. Diese Räder gehören von der Optik her zu den schönsten Rädern welche in Deutschland gefertig werden. Von den Hölzern her sind diese Räder einzigartig und wunderbar. Ich habe den ArtYarn Flyer bei einem Kurs Ausgiebigs besponnen und kann berichten, das fast alle Garne ohne Probleme möglich waren. Einzig allein das Einspinnen von Seidenkokos war nur auf dem Countyspinner möglich und bei den Fliegenden Locken blieb ab und wann eine Locke im Haken hängen.
Schmiertechnisch kann ich sagen, eins zweimal im Jahr ein wenig Nähmaschinenöl am Knecht und beim Einspinnen auf die Eisenstange des Flyers ein wenig Kugellagerfett. Das Rad läuft extrem leise und ist gar nicht gesprächig.
Ich möchte mein Leichtleinrad nicht missen und es wird immer noch meine Nummer 1 in meiner Spinnradfamilie bleiben.

Mein Lendrum:
Irgendwann im Leben einer Spinnerin möchte Frau flexibler sein, ein Besuch bei befreundeten Spinnerinnen machen oder auf ein Wollfest mit Spinnrad gehen. Nicht immer kann Frau mit Auto reisen und selbst mit Auto ist ein Spinnradtransport immer ein Risiko.
Für mich persönlich gab es zwei möglichkeiten ein „Anna“ – Reiserad von Tom Walter oder ein Lendrum.
Mit viel Glück hatte ich die Möglichkeit ein gebrauchtes Lendrum zu erstehen.
Auch hier gibt es verschiedenste Spulen und möglichkeiten.
von der Ultra High Speed Spindel bis zum Juboflyer für Art Yarn.
Eine Externe gebremste Lazy Kate gehört zum Lendrum Complete dazu.

Alle Lendrumräder sind in Ahornholz gehalten und es gibt sie als Doppeltritt. In Europa sind diese Räder nur in England erhältlich.
Vorteile eines Lendrums:
– Es ist ein Reiserad, sprich man kann es zusammenklappen und damit auf Reisen gehen. Eine Reisetasche sollte deswegen Unbedingt dazu gekauft werden!
– Eine vielzahl von Flyern ermöglicht auch das Ultra High Speed Spinnen
– Langsam tretten ist möglich (sehr gut für Art Yarn)
– Mit dem Juboflyer ist auch ein Effektgarn / Art Yarn spinnen möglich, es bleibt kaum etwas hängen

Nachteile: Ja die gibt es auch bei diesem Rad
– Es ist in Europa wirklich nur über England zu beziehen und dort ist auch nicht immer vorrätig
– Auch Zubehör ist nur über England zu beziehen
– Es gehört mit seinem Preis zu den teureren Rädern

Mein persönliches Fazit:
Ich liebe mein Lendrum und die damit neu gewonnene Feiheit. Jetzt ist Spinnen für mich fast überall möglich und egal ob ich mit Auto oder Bahn anreise, Spinnrad in Tasche und los geht´s! Schöne „normale“ Fäden sind auf diesem Rad möglich wie auch verrückte Effektgarne. Natürlich ist es nicht so speziell im Aussehen wie mein Leichtlein, aber das sind fast alle Reiseräder.  Wie alle Modernen Rädern ist auch das Lendrum sehr leise und kaum zu hören. Ein wunderbares Reiserad das auch noch von Spinnradlaien als Spinnrad erkannt wird, für mich beim Showspinnen sehr wichtig ist.

Das Delftrad
Hat mich schon vor einiger Zeit verlassen und war ein Flohmarktrad, welches am Anfang in einem schrecklichen Zustand war.
Delfträder sind heute nur noch Antiquarisch zu bekommen und werden nicht mehr hergestellt. Somit ist es Ratsam beim Kauf dieser Räder darauf zu achten das mindestens drei Spulen beim Kauf dabei sind.

Vorteile des Delftrades:
– Extrem große Spulenfassung!
– Sehr Robust und nimmt kaum etwas übel
– Effektgarne sind wegen den oft kleinen Haken am Flyer nur bedingt Möglich

Nachteile des Delftrades:
– Etwas schwerer zu Treten
– Keine weiteren Flyer auf den Markt es gibt nur einen Einzigen
– Es wird nicht mehr hergestellt, Spulen oder Flyer zum Nachkaufen sind sehr schwer

Mein persönliches Fazit:
Das Delft wird liebevoll der Traktor unter den Spinnrädern genannt, robust, schwer und doch mit einem ganz eigenen Charme. Ich habe viele Spinnerinnen erlebt die auf diesem Rad das Spinnen gelernt haben und ihre Delfträder noch lange behalten haben. Ich habe viel verzwirnt auf diesem Rad und habe so die großen Spulen sehr zu schätzen gelernt. Mein Delftrad ist zu einer Anfängerin weiter gewandert und darf dort weiter viele freudige Spinnstunden erleben.

Probegetretten habe ich:

Probegetretten im Frühjahr 2015 habe ich von Ashford ein Elisabeth (welches genau kann ich leicher nicht sagen)
Das Elisabeth Rad gibt es verschiedensten Ausführungen und ist eine Ziege, sprich Schwungrad ist Seitlich.
Es gibt es in den Ausführungen Schwungrad 61 cm durchmesser und Schwungrad 76 cm!
Dazu kann man verschiedenste Flyer und Spulen kaufen.

Vorteile:
– zu diesem Rad gibt es verschiedenste Flyer und Spulen
– einmal im Schwung dreht es sehr gleichmäßig und ruhig durch das große Schwungrad
– leichtes Tretten

Nachteile:
– etwas in sich verdrehte Sitzhaltung beim Spinnen
– langsam Spinnen nur bedingt möglich
– ein riesen Rad! Transport nur bedingt möglich.

Von Mir:
Ich habe das Rad probe Getreten und es lief wirklich wie ein Traum. Kaum tretten notwendig, durch das Große Schwungrad ist läuft es sehr gleichmäßig und ohne große Kraftanstrengung. Was mich wirklich gestört hat ist die verdrehte Sitzhaltung; Hüfte und Füße in die eine Richtung, Oberkörper und Handhaltung zum Spinnen in die andere. Auf die Dauer wäre das keine Spinnhaltung für mich.

 

Die Liste wird ständig erweitert, Stand 6.1.2016

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